Mike Schmidt ist, gemeinsam mit Alexander Koch, Verwaltungsbeirat für den Südring 71 bis 73. Für 200 Wohnungen insgesamt. Er erklärt im Interview, warum er das Ehrenamt mit Freude angenommen hat.
Sie haben einen Job und Familie, warum noch das Ehrenamt? „Ich habe im Südring eine Eigentumswohnung für meine Eltern gekauft, vor einigen Jahren haben mich die Eigentümer zum Beirat gewählt und bestellt. Ich habe gerne mit Menschen zu tun und mag es, aktiv mitzugestalten. In dem Wort Wohnungseigentümergemeinschaft steckt das Wort „Gemeinschaft“, in ihrem Sinne möchte ich handeln. Als Gemeinschaft haben wir alle dasselbe Ziel: Unsere Wohnanlage soll erhalten, ihr Wert bewahrt werden.“
Was macht ein Verwaltungsbeirat? „Stellvertretend für alle Eigentümer arbeiten wir eng mit der WEG-Verwaltung von der WIRO zusammen, wir sind das Bindeglied. Wir prüfen Abrechnungen, Belege und Angebote. Wir sind bei der Aufstellung des Wirtschaftsplans eingebunden, bevor alle Eigentümer bei der jährlichen Eigentümerversammlung darüber abstimmen. Im Südring wohnen viele ältere Menschen, da kommen oft Fragen auf, beispielsweise zu geplanten Baumaßnahmen. Die Leute sprechen mich an. Ich höre zu, erkläre und vermittle manchmal auch. Die WIRO macht es uns einfach. Wir sind in guter Verbindung und die WEG-Verwalter sind sehr professionell. Ich kenne es auch anders.“
Man hört immer wieder: In einer Eigentümergemeinschaft gibt es viel Zank, vor allem ums Geld. Können Sie das bestätigen? „Wenn Sanierungsmaßnahmen beschlossen und geplant werden, ist oft viel Geld im Spiel. Da bleiben Diskussionen nicht aus. Als Beirat sollte man Reibung aushalten können. Wenn man am Ende positiv auseinander geht, war es das wert. Im Südring wurde gerade eine massive Sanierungsmaßnahme abgeschlossen: Alle wasserführenden Stränge wurden erneuert. Tagelang waren die Mieter und Eigennutzer ohne Warmwasser, es gab viel Staub und Dreck. Da waren wir als Beiräte eng eingebunden. Allein die Planung und Vorbereitung, bis die Eigentümergemeinschaft dem Projekt zugestimmt hat! Auch während der Bauzeit, mehr als ein Jahr, waren wir dicht dran und hatten ebenfalls gut zu tun.“
Von A bis Z
Mit der Verwaltung von Wohnungen kennt sich die WIRO aus. Die Immobilienfachleute kümmern sich nicht nur um den eigenen Bestand. Das KundenCenter Haus- und Wohneigentum verwaltet Wohnungen im Auftrag von Eigentümern. Drei Fragen an den Leiter René Bittins.
Wie viele Wohnungen verwaltet Ihr Team? „4.000 Wohnungen für 130 Eigentümergemeinschaften. Damit sind wir die größte WEG-Verwaltung in Rostock. Unsere zwölf Verwalter sind von A bis Z für ihren Bestand verantwortlich: Betriebskostenabrechnung, Budgets, Eigentümerversammlung, gesetzliche Änderungen und neue Urteile. Wir müssen immer am Ball bleiben, um das Eigentum unserer Kunden rechtssicher zu betreuen.“
Was hat sich zuletzt geändert? „Seit 2024 halten wir Eigentümerversammlungen auch in digitaler Form ab. Dazu haben wir ein neues Softwaresystem eingeführt, das uns viele weitere Möglichkeiten eröffnet. So fällt in der WEG-Verwaltung eine Menge Papier an, bis hin zu umfangreichen Bau-Unterlagen, die jeder Eigentümer bekommt. Das können wir künftig alles digital zur Verfügung stellen.“
Welche Herausforderungen stehen an? „Viele WEG-Anlagen wurden vor etwa 30 Jahren saniert. Das bedeutet: Fassaden, Dächer, Fenster oder Versorgungsleitungen sind wieder ein Thema. Wir planen diese Maßnahmen und bereiten sie vor, beantragen Förderungen. Es ist nicht leicht, Baufirmen zu finden, die ausreichend Kapazität haben, um große Aufträge wie den Südring 71 bis 73 mit 200 Wohnungen auszuführen. Dazu kommt die finanzielle Seite: Die Rücklagen der Hausgemeinschaften reichen für so umfangreiche Maßnahmen nicht immer aus. Uns beschäftigt aktuell oft das Thema WEG-Darlehen, das ist für viele Eigentümer neu und wir begleiten sie.“
Titelfoto: Mathias Rövensthal