
vom AFW Rostock haben bei ihren Besuchen sogar Geschenke dabei. Fotos: M. Rövensthal
Werner Joppig hat einen Termin zum Stromsparcheck ausgemacht,
denn er will Geld sparen. Vor zwei Wochen waren York Kriesel und Elke Heß schon einmal da, zur Bestandsaufnahme. Die Stromspar-helfer haben den Durchfluss der Dusche gemessen und den Verbrauch vom Kühlschrank, die Dichtung der Tiefkühltruhe
kontrolliert. Sie haben in die Lampenschirme geschaut, ob da vielleicht noch eine 60-Watt-Glühbirne brennt. York Kriesel, Koordinator des Teams vom AFW Rostock, hat viele Fragen gestellt.
»Wir wollen beispielsweise wissen, wie lange welche Lampe brennt, wie man kocht und wie lange das TV läuft.« Alle Daten, auch die
Energierechnungen von Werner Joppig, hat ein Computerprogramm ausgewertet. Die Ergebnisse haben die Stromsparhelfer heute dabei. Der Stromsparcheck ist ein kostenloses Angebot für Haus-halte mit niedrigem Einkommen, ins Leben gerufen vom Deutschen Caritasverband und dem Bundesumweltministerium. Das AFW setzt die bundesweite Initiative seit 2017 in Rostock um, hat seitdem mehrere Hundert Haushalte beraten. »Wir wollen einkommens-schwache Rostocker unterstützen, Energie und damit Geld zu sparen.« Im Schnitt sind das zwischen 100 und 300 Euro im
Jahr, wenn sie die Ratschläge der Energieberater beherzigen.
Bei Werner Joppig gibt es nicht viel zu beanstanden. Seine Glühbirnen hat er schon lange gegen LEDs ausgetauscht.
Den Router fürs Internet zieht der Warnemünder aus der Dose, wenn er nicht da ist. Und in den elektrischen Boiler aus den 80ern, ein echter Stromfresser, hat er eine Zeitschaltuhr eingebaut. »Ich lasse auch nie ein Gerät auf Stand-by.« Nur beim Wassersparen ist noch Luft nach oben. »Die Wasserpreise sind stark gestiegen, das ist vielen gar nicht bewusst«, erklärt York Kriesel. Er hat Werner Joppig Präsente mitgebracht: einen Duschsparkopf und einen Durchflussbegrenzer für den Wasserhahn. »Damit sparen sie mehrere Liter Wasser in der Minute – und viele Euro im Jahr.« Manchmal hat York Kriesel auch LEDs dabei, abschaltbare Steckdosenleisten, einen Feuchtigkeitsmesser. »Unsere kostenlosen Energiesparpakete haben einen Wert von rund 40 Euro.« Zusätzlich ist ein Zuschuss für einen
neuen Kühlschrank drin. Je nach Haushaltsgröße zwischen 100 und 200 Euro. Bedingung: Das alte Gerät muss älter sein als zehn Jahre und der neue muss mindestens 200 Kilowatt im Jahr einsparen.
Stromsparcheck
Rostocker mit einem niedrigen Einkommen können bei der Arbeitsförderungs- und Fortbildungswerk GmbH (AFW) einen Termin für einen Stromsparcheck vereinbaren. Ob man Anspruch hat oder nicht, kann man auf www.stromspar-check.de prüfen.
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3 gute Tipps fürs Kochen
- Kein Vorheizen: Auch wenn’s oft auf der Verpackung steht: Den Backofen vorzuheizen, tut selten not – verbraucht aber viel Energie.
- Schnellkochtopf: Wegen des Drucks im Inneren steigen die Temperaturen im Topf auf über 100 Grad. Das Essen ist schneller fertig und der Stromverbrauch sinkt.
- Wenig Wasser: Beim Kochen von Gemüse, Kartoffeln oder Eiern gilt: Es reicht, wenn der Boden des Topfs gut mit Wasser bedeckt ist. Der Wasserdampf ist nämlich genauso heiß wie kochendes Wasser – natürlich nur mit Deckel.