WIRO_aktuell_Januar_2025

Man muss nur die Sonne beobachten: Ihr Morgenlicht ist warm und weich. Um die Mittagszeit strahlt sie hell und fast bläulich – da sehen wir besonders klar. Zum Abend hin nimmt der Orangeanteil wieder zu, es wird schummrig und gemütlich. Licht ist nicht gleich Licht. »Zum Lesen brauchen wir anderes Licht als zum Schminken oder Gemüseschnibbeln«, sagt Dana Bandau. Die Architektin und Lichtplanerin aus Rostock berät nicht nur private Kunden, sie hat schon Lichtkonzepte für Museen, Schulen und andere öffentliche Gebäude entworfen. Auch Inneneinrichtung und Beleuchtung der Tagespflege der WIRO-Tochter PIR in Reutershagen basieren auf ihren Ideen. Dana Bandau zeigt auf das lange Regal in der Mitte ihres Gemeinschaftsbüros in der August-BebelStraße, das sie sich mit Lichtplaner Andreas Löper teilt. Dicke Kataloge und edle Bildbände stapeln sich. »Und das sind nur ausgewählte Hersteller!« Der Beleuchtungsmarkt ist explodiert, seitdem die LED auf dem Vormarsch ist. Die winzigen Bauteile lassen sich in allen Formen und Materialien integrieren. Einige sind übers Smartphone steuerbar, verändern Farbe und Helligkeit. Längst gibt es Stehlampen ohne Kabel, deren Akku tagelang hält. »Es gibt nichts, was es nicht gibt.« Bei so viel Auswahl ist guter Rat teuer. Also, wie beleuchten Mieter ihre vier Wände, damit sie in jeder Lebenslage gut sehen und sich wohl fühlen? Erster Tipp der Expertin: »Bevor Sie Leuchten auswählen, überlegen Sie sich in Ruhe, wo und wofür Sie Licht brauchen.« Beim konzentrierten Arbeiten ist kaltweißes, direktes Licht richtig. Warmes und indirektes Licht schafft eine gemütliche Atmosphäre. Spots setzen Details in Szene. Auch das Lebensalter spielt eine Rolle. Je älter wir werden, desto mehr Licht brauchen wir, um gut zu sehen. Hier ein paar Tipps für jeden Raum: Wohnzimmer: Dana Bandau rät zu mindestens vier Lichtquellen. Für eine gleichmäßige Grundbeleuchtung sorgt die Deckenlampe, für die wohnliche Atmosphäre indirektes Licht von Wandleuchten oder Spots. Ihr Licht wird so ausgerichtet, dass es Lieblingsstücke inszeniert, Urlaubsmitbringsel, ein Bild an der Wand oder eine schicke Tapete. Auch LED-Streifen in Fugen, Vitrinen oder hinter Möbeln wirken heimelig. Direktes, helles Licht ist gut, wenn das Auge arbeiten muss, also am Lesesessel. Tipp für den TV: Weil der starke Kontrast zwischen dem hellen Bildschirm und der dunklen Umgebung die Augen anstrengt, sorgt eine kleine Stehleuchte neben dem Fernseher für einen sanften Übergang. Küche: Am Herd bereiten wir Essen zu. Am Tisch kommen wir abends gemütlich zusammen, tagsüber erledigen die Kinder hier vielleicht ihre Hausaufgaben. Licht hilft bei der Aufteilung in unterschiedliche Dana Bandau und Andreas Löper haben ihr Gemeinschaftsbüro in der AugustBebel-Straße 32e. FOTO: DOMUSIMAGES Früher gab’s wenig Fragen: Der Auslass für die Kabel war in der Zimmermitte platziert, also baumelte die Lampe genau dort. Fertig war die Beleuchtung. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei, sagt Lichtplanerin Dana Bandau. Heute weiß man, dass künstliches Licht viel mehr kann, als nur Räume zu erhellen. WIRO anregend 10

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