FOTOS: ADOBESTOCK · DOMUSIMAGES Annoncen wie diese schwirren immer häufiger durchs Netz, weiß Nina Schoenfeld. Die Wohnungsverwalterin ist zuständig für den WIRO-Bestand rund um den Schwanenteich – und die Wohnungen hier sind sehr begehrt. »Manche Mieter versuchen, einen Nachmieter in Stellung zu bringen.« Die Gründe sind unterschiedlich: Einer kann seine neue Einbauküche nicht mitnehmen – und will vom nächsten Mieter wenigstens einen Teil der Kosten ersetzt haben. Oder er hat selbst Laminat verlegt und möchte es sich ersparen, die Wohnung wieder in den Originalzustand zu versetzen, so wie es eigentlich im Mietvertrag steht. Der nächste hat einen guten Bekannten, der die Wohnung gerne übernehmen würde. »Das ist alles verständlich«, sagt die Wohnungsverwalterin, »aber nur die WIRO entscheidet, wer eine Wohnung mietet.« Das ist keine Schikane, sondern entspricht dem Gebot der Fairness, erklärt Manuela Nimmich, Leiterin vom KundenCenter Reutershagen. Immerhin gibt es noch sehr viele andere Interessenten, die auf eine WIRO-Wohnung warten. »Wir veröffentlichen Wohnungsangebote selbst auf www.WIRO.de und auf www.immowelt.de, damit alle die Möglichkeit haben, sich zu bewerben.« Obacht also, wenn die Anzeige nicht offiziell von der WIRO stammt. Helle 3-Raum-Wohnung in Reutershagen, mit Parkett und grünem Innenhof. Beim Anblick dieses Kleinanzeigen-Angebots schlägt das Herz einiger Wohnungssuchender schneller. Nur eine Bedingung hat der aktuelle Mieter für den Nachmieter: Die Einbauküche muss übernommen werden, Kostenpunkt: 800 Euro. Der Haken an der Sache: Es handelt sich um eine WIRO-Wohnung – und die Wohnungsgesellschaft entscheidet allein, wer eine Wohnung mieten darf. Alles rund ums Thema Nachmieter. Auch wenn es nur sehr selten klappt, ist es nicht so, dass ein Nachmieter gar keine Chancen hat. Mieter dürfen mit Kündigung der Wohnung einen Nachmieter vorschlagen. »Wenn der als Interessent bei der WIRO gemeldet ist und auch sonst alles passt, prüfen unsere Vermieter-Kollegen, ob er für die Wohnung in Frage kommt.« So muss der potenzielle Nachmieter zum Beispiel lange genug als Wohnungsinteressent registriert sein und er muss in der Lage sein, die Miete zu zahlen. Mieter, die jemanden für ihre Wohnung im Hinterkopf haben, sollten erstmal in ihrem KundenCenter fragen, bevor sie Hoffnungen schüren. Nina Schoenfeld erklärt, dass eine Nachmieterlösung oft gar nicht möglich ist: Die Altbau-Wohnungen sind teilweise vor so langer Zeit saniert worden – weil die Mieter Jahrzehnte darin gelebt haben – dass erstmal die Handwerker ranmüssen, um sie auf den neusten Stand zu bringen. Auch die Sache mit der Übernahme von Möbeln und Einbauten ist nicht so einfach. Zieht ein Mieter aus, machen die WIRO-Elektriker in jeder Wohnung einen ECheck. Sie prüfen alle Leitungen, Schalter und Steckdosen. »Dazu müssen alle Wände frei sein. Und da hat mancher Nachmieter schon eine böse Überraschung erlebt.« Nachmieter gesucht – und nun? Nina Schoenfeld (links) und Manuela Nimmich. 4 Wissenswertes
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