MIETERLEXIKON – Gut versichert? Ein kleiner Spaziergang, während die Weihnachtsgans im Ofen gart. Vorm Einkauf den Trockner anmachen. Kein Problem, oder? Fast immer geht´s ja gut. »Manchmal aber auch nicht«, sagt Sascha Brinkmann, bei der WIRO verantwortlich für die Abwicklung von Versicherungsschäden. Er und seine Kollegen haben schon die unmöglichsten Dinge erlebt. Plätzchen, die im Backofen verbrennen und den Herd und die Küche gleich mit. Ein Heizlüfter, der die Zeitung auf dem Couchtisch entzündet. Eine Katze, die durch einen beherzten Sprung den Wasserhahn aufdreht, der auch die Wohnung darunter unter Wasser setzt. Es braucht keine Fantasie, um nachzufühlen, was solche Desaster für Mieter bedeuten. Doppelt schlimm ist es, wenn die Versicherung wegen grober Fahrlässigkeit für den Schaden nicht aufkommen will. Diana Lange, Versicherungsexpertin der WIRO, empfiehlt jedem Mieter eine Hausrat- und eine private Haftpflichtversicherung, um sich gegen Schäden durch Leitungswasser oder Feuer abzusichern. Die Hausratversicherung ersetzt das Mobiliar zum Wiederbeschaffungswert. Für Schäden am Gebäude kommen die Gebäudeversicherung der WIRO und die private Haftpflichtversicherung des Mieters auf. Letztere zahlt für Schäden, die Dritten entstehen. Wenn die Waschmaschine ausläuft und das Wasser die Tapete beim Untermieter ruiniert, kommen mit Trocknung und Malerarbeiten schnell Tausende Euro zusammen. Ganz wichtig: vor Abschluss das Kleingedruckte lesen. »Versichert ist nur, was vertraglich vereinbart ist.« Jede Versicherung legt in ihren Policen fest, welche Schäden abgedeckt werden und welche nicht – und ob sie auch bei fahrlässigem Verhalten greift. Als grobe Fahrlässigkeit gilt oft, wenn Haushaltsgeräte stundenlang laufen, obwohl niemand zu Hause ist. Mieter bleiben dann im schlechtesten Fall auf dem Schaden sitzen. FOTO: MATHIAS RÖVENSTAHL Abwesend: Wer längere Zeit nicht in der Wohnung ist, sollte die Wasseranschlüsse abdrehen und alle elektrischen Geräte vom Netz trennen, also den Stecker ziehen. Selbst wenn PC und Toaster nicht angeschaltet sind, können sonst durch Überspannungen Brände entstehen. Akkus: Immer mehr Geräte laufen mit LithiumIonen-Akkus. Und immer öfter lösen defekte Hochleistungsbatterien Brände aus, die schwer zu löschen sind. Darum: Akkus nie unbeaufsichtigt laden, auch nicht über Nacht. Beschädigte Akkus bitte fachgerecht entsorgen. Die Akkus mögen keine extremen Temperaturen, darum nicht in kalten oder heißen Umgebungen lagern. Aquastop: Moderne Wasch- und Spülmaschinen sind mit einem Aquastop-System ausgerüstet. Wenn der Schlauch platzt, wird die Wasserzufuhr automatisch gestoppt. Ältere Waschmaschinen lassen sich nachträglich mit einer Schlauchplatzsicherung nachrüsten. Nie ohne Aufsicht: Eingeschaltete Kochfelder oder Backöfen dürfen nicht ohne Aufsicht bleiben. Auch Wasserkocher nur benutzen, wenn man danebensteht. Das gilt auch für automatische Wäschetrockner. Flusen im Sieb oder blockierte Luftwege können sich leicht entzünden. Regelmäßig reinigen! Vor dem Weg zur Arbeit noch fix die Waschmaschine anstellen, damit zum Feierabend alles sauber ist. Praktisch. Nur: Wenn die Maschine bei Abwesenheit des Mieters ausläuft und das Wasser Schaden anrichtet, kann’s mit der Versicherung kompliziert werden. WIRO-Versicherungsfachfrau Diana Lange Weniger Risiko Viele weitere Infos rund ums Wohnen auf: www.WIRO.de/ Lexikon 10 Wissenswertes
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