Khaleesi weiß, was gut ist: ein Platz in der nagelneuen Nestschaukel. Das zwei Jahre alte Orang-Utan-Mädchen hat sich bis zum Kopf in ihre Decke eingemummelt, nur die neugierigen Knopfaugen und der zauselige rote Flaum auf ihrem Kopf gucken heraus. Das Menschenaffenkind erobert das neue Familienheim. In den vergangenen Wochen hat der Rostocker Zoo die 700 Quadratmeter große Innenanlage der Orangs zuerst ausgeräumt – und dann komplett neu möbliert. »Die Einrichtung war 13 Jahre alt und hat in dem feuchtwarmen Klima der Tropenhalle gelitten. Die Kletterelemente waren morsch und instabil«, erklärt Projektkoordinator Christian Franke. Für die bis zu 100 Kilo schweren Tiere wurden sie langsam zum Sicherheitsrisiko.
Orangs nagen und pulen für ihr Leben gern
Gemeinsam mit den Tierpflegern haben die Zootechniker die Möblierung geplant, in der sich die Orang- Utans wohlfühlen und artgerecht auslasten können. In der freien Wildbahn halten sich die Menschenaffen bevorzugt
auf Baumwipfeln auf. Die neue Kletterstrecke aus robustem Robinienholz, mit geflochtenen Kletterseilen dazwischen, ist bis zu neun Meter hoch. 150 Meter messen die Stämme zusammen in der Länge. Für die lütten Orangs wurde ein großes Netz gespannt. »Hier können sie Kraft und Geschicklichkeit trainieren.« Auch die Erde im Innengehege wurde ausgetauscht, neue Betonpalisaden und Kunstfelsen dienen als Hangsicherung. Die alten Absicherungen aus Holz hatten gelitten, weil die verspielten Orang-Utans für ihr Leben gern nagen und pulen.



